Aktiv werden

Megaphon auf weißem Hintergrund

Inhaltsverzeichnis

Indem du vegan wirst, trägst du auf direkte Weise zu dem Bestreben bei, die Nutzung von Tieren als unsere Ressourcen abzuschaffen. Du leistest einen Beitrag, ohne den es nicht möglich wäre, eine Welt zu gestalten, in der kein Tier mehr für unser Vergnügen oder unsere Bequemlichkeit ausgebeutet wird. Vegan zu werden ist jedoch nur das Mindeste, was wir als Einzelne tun können, um dieses Ziel zu erreichen.

Um Tierausbeutung überflüssig zu machen, müssen viele weitere – genau wie du – ebenfalls vegan werden. Nur dann kann eine starke soziale Bewegung entstehen, die sich für das Recht aller Tiere einsetzt, nicht zu trivialen menschlichen Zwecken benutzt zu werden. Diese Bewegung kann nur wachsen, wenn wir auch mit anderen über Veganismus sprechen und damit die öffentliche Wahrnehmung verändern und die allgemeine Bereitschaft erhöhen, selbst vegan zu werden.


Was kann ich tun?

Effektiv für Veganismus zu werben bedeutet nicht, unwirksame Tierschutz-Kampagnen zu unterstützen, die den Status der Tiere als Eigentum sogar noch fester zementieren, oder vor willkürlich gewählten Pelzgeschäften oder Metzgereien gegen deren Treiben zu protestieren. Es ist nur notwendig, dass du bei jeder Gelegenheit die Idee, die Vorteile und die Auswirkungen des Veganismus weiterverbreitest. Mit der Zeit können wir so die Veränderung im Bewusstsein eines größeren Teils der Bevölkerung bewirken, aus dem die erforderliche Befürwortung und der Rückhalt entstehen, welche die tatsächliche Abschaffung der Tiernutzung möglich macht. Vergiss nicht, dass Gesetze und Rechtssysteme typischerweise konservativ sind, sozialem Wandel also eher folgen als ihm vorauszugehen. Wirkliche Veränderung fängt mit uns an. Du kannst zu dieser weltweiten Revolution beitragen, indem du vegan lebst und anderen dabei hilfst, ebenfalls vegan zu werden.

Unsere Bewegung ist allerdings nicht imstande, Großes zu bewirken, wenn sie sich weiterhin darauf beschränkt, das bestehende System regulieren oder reformieren zu wollen und den Fokus auf verwirrende Einzelaspekt-Kampagnen legt. Denn obwohl es verlockend ist, uns von unserem Gefühl für die Dringlichkeit des Problems zu Aktivitäten drängen zu lassen, die uns die Illusion einer unmittelbaren Verbesserung der Umstände vorspiegeln, müssen wir eigenverantwortlich entscheiden, wie wir unsere Zeit und unsere Energie am sinnvollsten einsetzen.

Damit du für die Abschaffung der Tiernutzung aktiv werden kannst, musst du dir kein Hühnerkostüm zulegen oder Mitglied in einer Tierschutzorganisation werden. Du musst dich lediglich dafür entscheiden, eine Änderung herbeiführen zu wollen, die im Einklang mit deinen Prinzipien steht. Nutze dein Wissen und deine Fähigkeiten, um auf die Probleme hinzuweisen, die entstehen, wenn wir Tiere zu Ware machen, wo immer du kannst, ob innerhalb der Familie, im Freundeskreis, in deiner Nachbarschaft, deiner Stadt oder global im Internet. Verlasse dich nicht darauf, dass andere diese Arbeit für dich übernehmen. Deine Ideen, deine Erfahrung und dein Einsatz sind einzigartig und werden dringend gebraucht.

Was also kannst du tun? Die Antwort, so einfach sie ist, enthält enormes Potential: Du kannst andere über Veganismus aufklären. Indem du die Nutzung von Tieren aus deinem eigenen Leben ausschließt und anderen dabei hilfst, dasselbe zu tun, trägst du dazu bei, eine Welt herbeizuführen, in der Tiere nicht länger als bloße Dinge betrachtet werden.


Aufklärung – allgemeine Tipps

Eine Hand hält ein Plakat mit einem grünen „V“

Du bist stellvertretend.

Begeben wir mit unserer Anschauung in die Öffentlichkeit, ist es möglich, dass wir für viele die ersten veganen Menschen sein werden, mit denen sie persönlichen Kontakt haben, und damit werden wir für sie – zumindest vorerst – alle anderen von dieser seltsamen Sorte repräsentieren. Das heißt, wie wir agieren und reagieren, wie wir Fragen und Antworten formulieren und in welchem Ton, was wir essen oder welche Kleidung wir tragen, all dies wird womöglich von unserem Gegenüber auf alle anderen vegan lebenden Menschen übertragen werden. Das ist unfair, aber nicht zu ändern. Sei dir dessen bewusst und weise gegebenenfalls einfach darauf hin, dass du dich nicht einer Armee von Klonen oder einer dogmatischen Sekte angeschlossen hast, sondern du selbst geblieben bist, mit einem erweiterten Sinn für Gerechtigkeit und Mitgefühl. Es gibt große und kleine, laute und leise, aktive und ruhige vegane Menschen, und je mehr es werden, desto schneller wird das Bild vom einheitlichen „Typ vegan“ verschwinden.

Kenne die Grundlagen.

Um eine möglichst klare und einfache Botschaft vermitteln zu können ist es notwendig, dass wir uns so weit wie möglich mit Theorie und Praxis des Veganismus vertraut machen. Es gehört nicht viel mehr dazu als die Entschlossenheit, die Welt besser machen zu wollen als sie jetzt ist. Lies Bücher, Webseiten und Blogs, sieh dir Videos an und lade Podcasts herunter. Bei Gesprächen mit interessierten Menschen solltest du stets das Gefühl haben, dich auf sicherem Boden zu bewegen. Niemand wird von dir erwarten, bestimmte Statistiken auswendig zitieren zu können – die positive Wirkung eines selbstbewussten und glaubwürdigen Eindrucks hingegen kann gar nicht genug hervorgehoben werden.

Menschen sind im Grunde ihres Herzens gut.

Wir sollten von vornherein annehmen, dass Menschen von sich aus nicht böswillig sind und generell niemandem bewusst schaden möchten. Die allermeisten zeigen sich interessiert an moralischen Fragen und sind offen für neue Perspektiven. Oft fehlt einfach nur ein anderer, schlüssiger und konsequenter Blick auf das Problem der Tiernutzung, um eine Verbindung zwischen dem eigenen Konsumverhalten und dem, was „da draußen“ passiert, herzustellen. Zeigen wir, dass es sehr leicht möglich ist, der institutionalisierten Gewalt die Unterstützung zu entziehen und vegan zu leben.

Menschen sind nicht dumm.

Oft wird – meist von Organisationen, die eine möglichst breite Spenderbasis zur Selbsterhaltung benötigen – vorgebracht, die Öffentlichkeit wäre nicht in der Lage, die Argumente für den Veganismus zu verstehen. Demnach sollen nichtvegane Menschen „Schritt für Schritt“ auf eine »Reise« geführt werden, über Stationen wie „Fleisch aus artgerechter Haltung“ oder einen „Veggie-Tag“, weil Veganismus (die einfachste und einzig logische Konsequenz) ihnen angeblich zu kompliziert erscheint. Es ist offensichtlich, dass sich diese Prophezeiung erfüllt, wenn wir es weiterhin vorziehen, den Menschen „leichte Kost“ anzubieten, anstatt über Veganismus aufzuklären. Es gibt dabei kein Mysterium, und es ist nicht kompliziert. Wie gut unsere Argumente verstanden werden hängt nur davon ab, wie deutlich wir sie formulieren.

Lass dich nicht entmutigen.

Es ist nicht zu vermeiden, dass dir von verschiedenen Seiten immer wieder dieselben Fragen gestellt werden. Manche Fragen lassen dich sofort erkennen, dass du – was diese Person betrifft – ganz von vorne wirst anfangen müssen. Wenn du jedoch bei deiner Aufklärungsarbeit effektiv sein willst, solltest du jede Frage so beantworten, als ob du sie zum ersten Mal gehört hättest. Denn obwohl es manchmal sehr anstrengend sein kann: Wenn du andere von deiner Botschaft begeistern willst, musst du erst selbst begeistert von ihr sein.

Verteidige dich nicht, antworte.

Einige Menschen werden versuchen, dich zu provozieren oder dich mit entsprechenden Fragen oder Kommentaren zu beleidigen oder lächerlich zu machen. Die Gründe dafür sind nicht immer klar, oft steht wohl dahinter die Bemühung, sich nicht ernsthaft mit dem Problem auseinandersetzen zu müssen. Wer sich ehrlich nicht dafür interessiert, wird einfach weggehen oder das Thema wechseln. Sei also bestrebt, in jedem Satz und in jeder Frage, seien sie auch noch so ruppig oder sarkastisch, eine Einladung zu sehen, mit jemandem darüber zu sprechen, der sich innerlich schon mehr darauf eingelassen hat, als es den Anschein haben mag.

Bleibe gelassen.

Die meisten von uns waren bis zu einem bestimmten Zeitpunkt selbst nicht vegan. Es ist wichtig, sich dies manchmal ins Gedächtnis zu rufen. Fehlendes Wissen oder falsche Informationen, Unsicherheit, Angst vor Veränderung, Besorgnis um die eigene Gesundheit oder das soziale Ansehen: Die Gründe, welche die meisten Menschen davon abhalten, sich auf eine vegane Lebensweise einzulassen, sind vielfältig. Es ist nicht hilfreich, andere zu beschimpfen oder zu beleidigen, wenn sie unseren Standpunkt nicht verstehen können oder wollen, und es wird zuhörende Außenstehende kaum dazu bringen, sich näher mit dem Veganismus zu beschäftigen. Wenn du wütend oder frustriert bist, weil du nicht akzeptieren kannst, dass wir jährlich Milliarden von Tieren die Hölle auf Erden bereiten, nutze diese Energie und versuche sie in deiner eigenen Form von Aktivismus zu bündeln, mit der du dich abhebst von allen, die mit Entschuldigungen wie „ich alleine kann rein gar nichts bewirken“ oder „es wird sich schon jemand darum kümmern“ ihr enormes Potential einfach verschenken.


Aufklärung im Internet

Zwei Hände auf Laptop-Tastatur vor weißem Bildschirm

Es gibt unzählige Formen, in denen sich vegane Aufklärung über das Internet betreiben lässt. Der größte Vorteil dabei: Im Netz gespeicherte Texte und Bilder bleiben in aller Regel über Jahre hinweg abrufbar. Interessierte, aktiv suchende oder aber auch zufällig auf deine Inhalte gestoßene Menschen können so durch deinen Einsatz und deine Kreativität ihren Horizont erweitern, und zwar überall auf der Welt und rund um die Uhr.

Weitere Vorteile: Sehr viele praktische Internet-Dienste lassen sich kostenlos nutzen. Du kannst alleine arbeiten und benötigst keine Gruppe, bist unabhängig von Ort, Tageszeit und Wetter. Du bestimmst deinen eigenen Rhythmus, kannst dir die Zeit nehmen, gründlich über einen Sachverhalt nachzudenken oder zu recherchieren, bevor du zum Beispiel auf eine Frage antwortest. Deine eigenen Inhalte kannst du jederzeit ändern, ergänzen oder mit Inhalten anderer Aktivisten verknüpfen.

Allgemeine Aufklärung

Entkräfte Vorurteile, liefere Fakten oder biete deine Hilfe an, wo immer sich eine Gelegenheit dazu ergibt, zum Beispiel im Kommentarbereich eines Artikels oder Videos, in Forumsdiskussionen, in sozialen Netzwerken oder per E-Mail, beispielsweise als Leserbrief. Wenn du auf keiner-fliege.de einen zum Thema passenden Beitrag findest, kannst du ihn (oder einen Teil davon) kopieren oder einfach verlinken.

Blog und Website

Es gibt viele Möglichkeiten, mit wenig oder ganz ohne finanziellen Aufwand und technische Vorkenntnisse eigene Texte, Bilder, Videos, Comics und andere Inhalte im Netz zu präsentieren. Schreibe über deine eigenen Erfahrungen, berichte von Veranstaltungen, rezensiere Bücher, veröffentliche eigene Rezepte oder verfasse Gedichte. Übersetze anderssprachige Artikel oder übernimm Blogeinträge, deren Inhalt dir wichtig erscheint, nach Einholung der Erlaubnis auf deine eigene Seite. Male, zeichne, fotografiere oder filme, um den Tieren eine Stimme zu geben und die Idee des Veganismus bekannter zu machen.

Video und Podcast

Ebenfalls oft kostenlos kannst du Filme und Tondateien bei verschiedenen Online-Diensten speichern und für andere zum Ansehen oder -hören bereitstellen. Ob Tipps für den veganen Alltag, ethische Diskurse, Interviews, Lieder, Reiseberichte, animierte oder vertonte Kurzgeschichten, Produkttests oder Kochshows, auch hier sind deinem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt.

Soziale Netzwerke

Bist du Mitglied in einem oder mehreren Online-Netzwerken, kannst du diese Möglichkeit nutzen, um deinen Kontakten regelmäßig eigene oder gefundene Texte, Rezepte, Bilder oder Videos zugänglich zu machen. Hierbei ist es besonders wichtig, ein konsequentes aber dennoch positives, vernünftiges Bild von Veganismus und veganen Menschen darzustellen.

E-Mail-Signatur

Füge ans Ende deiner E-Mails einen kurzen Satz, ein Zitat oder einen Link zu einer Seite hinzu, um deiner Haltung hinsichtlich Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit Ausdruck zu verleihen und gleichzeitig eine Anregung zum Nach- und Weiterdenken zu geben.


Aufklärung – weitere Möglichkeiten

Eine Hand führt einen Filzstift auf ein leeres Blatt Papier

Infomaterial auslegen

Wenn du über gedrucktes Infomaterial verfügst, das über die Rechte aller empfindungsfähigen Tiere aufklärt, nutze die Gelegenheit, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Geeignete Orte für das Hinterlegen von kurzgefasstem Lesestoff sind zum Beispiel Biomärkte und Naturkostgeschäfte, Restaurants, Cafés und Bistros, Kulturzentren, Schulen und Unis, Bibliotheken, Tierheime und -arztpraxen. Bitte frage in jedem Fall vorher höflich nach, ob die Auslage von Infomaterial gestattet ist, damit nicht gleich am selben Tag der gesamte Stapel im Müll landet. Wenn du es einrichten kannst, mache mindestens einmal im Monat eine Tour durch die von dir „belieferten“ Einrichtungen und fülle gegebenenfalls den Vorrat wieder auf.

Schulen

An Schulen und Hochschulen bieten sich viele Chancen, über Tierrechte und Veganismus aufzuklären. Neben der Möglichkeit, Flyer oder Broschüren zu verteilen oder Plakate aufzuhängen, kannst du eine Lese- und Diskussionsgruppe gründen, einen kleinen Infostand betreiben oder Filmvorführungen organisieren. Veranstaltungen können ein willkommener Anlass sein, Infomaterial, vegane Snacks oder warme Speisen anzubieten. Wenn deine Schule über eine eigene Mensa verfügt, kannst du dich direkt oder stellvertretend für mehrere (zum Beispiel mit einer Unterschriftenliste) bei der Mensa- oder Schulleitung für ein breiteres veganes Angebot aussprechen. Es lohnt sich dabei, im Internet nach Erfahrungsberichten auf diesem Gebiet zu suchen.

Kantinen

Auch in Unternehmen, die eine eigene Großküche betreiben, kannst du dich für (mehr) vegane Optionen einsetzen. Damit kannst du nicht nur dir selbst und eventuell dem gesamten veganen Teil der Belegschaft das Leben erleichtern, es bietet auch allen anderen die Möglichkeit, die Vielfalt der veganen Küche zu erkunden, ohne ihr gewohntes Umfeld verlassen zu müssen. Wende dich schriftlich oder persönlich an die entsprechende Stelle und mache konkrete Vorschläge, wie das Unternehmen Tiere und Umwelt sowie Gesundheit und Geldbeutel aller Angestellten schonen kann. Biete deinen Rat und deine Hilfe an, verweise auf vegane Kochkurse in deiner Region oder auf Bücher und Rezeptseiten im Internet.

Flagge zeigen

Trage Kleidung oder Accessoires (zum Beispiel Taschen, Mützen, Anstecker oder Aufnäher) mit veganer Botschaft. Oft kann dies der Auslöser für auf beiden Seiten fruchtbare Gespräche sein, wenn sich Neugierigen oder Interessierten plötzlich die Gelegenheit bietet, ihre Fragen oder Bedenken mit zur Auskunft bereiten veganen Personen zu erörtern, ob beim Sport, in der Uni oder an der Bushaltestelle. Auch wer neue Bekanntschaften mit bereits veganen Mitmenschen schließen möchte, kann davon profitieren, wenn beiderseits schon auf einige Entfernung zu erkennen ist, wer sich ebenfalls für die Vermeidung unnötiger Gewalt entschieden hat.

Kunst

Wenn du Spaß daran hast, dich auf kreative Weise auszudrücken, nutze dein Talent, um darauf hinzuweisen, dass der Konsum von Tierprodukten ungerecht und unnötig ist. Schaffe Bilder, Comics oder Kurzgeschichten, kleine Filme oder Animationen. Bedrucke T-Shirts, Taschen oder Mützen, Flyer, Aufkleber oder Anstecker. Bring die Wahrheit mit Kreide, Kleister oder Pappe auf die Straße. Gestalte Hingucker, die aufklären, aber nicht beleidigen. Sei dabei außergewöhnlich, aber niemals zerstörerisch.

Leserbriefe

Schreibe an regionale und überregionale öffentliche Medien, also an Zeitungen und Zeitschriften, Online-, Rundfunk- und Fernsehredaktionen. Sind die Briefe freundlich, sachlich und schlüssig formuliert und weisen sie weiterhin eindringlich auf das Problem der Tiernutzung und die Vorteile des Veganismus hin, werden sie einen Eindruck hinterlassen, selbst wenn sie nicht (sofort) veröffentlicht werden. Wenn sich dein Brief auf einen bestimmten Beitrag bezieht, benenne diesen vorab. Fasse dich kurz und präzise und vergiss nicht, deine Kontaktdaten für Rückfragen mit anzugeben.

Finanzierung

Wer größere Summen Geld für die Förderung der veganen Idee aufbringen kann, hat die Möglichkeit, Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften oder auf Internetseiten zu schalten, Plakatwände oder Werbeflächen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu mieten sowie TV- oder Radio-Spots produzieren zu lassen. Du kannst Film-, Buch- oder Kunstprojekte zum Thema Veganismus und Tierrechte unterstützen oder Vorträge, Kochkurse oder andere Veranstaltungen organisieren oder organisieren lassen.


Direkte Hilfe

Hund hinter Drahtgitter in Tierheim

Adoptiere ein Tier aus einem Heim, wenn du über ausreichend Platz und Zeit verfügst, um dich angemessen um sie oder ihn zu kümmern. Kaufe niemals ein Tier von Händlern oder Züchtern, denn damit generierst du weitere Nachfrage und unterstützt ein System, in dem fühlende Individuen wie Ware produziert, gelagert, verkauft und entsorgt werden.

Wenn du die Zeit dafür aufbringen kannst, hilf mit, für die Tiere in einem Tierheim zu sorgen oder ein neues Zuhause für sie zu finden. Vergiss dabei nicht, dass überfüllte Tierheime das Resultat unserer Denkweise sind, Tiere bestimmter Arten als Eigentum behandeln zu können, welches gekauft und wieder entsorgt werden kann. Letztendlich sollte es nicht darum gehen, mehr Spenden zu sammeln, um größere, besser ausgestattete Tierheime zu bauen, sondern darum, sie überflüssig zu machen.


Kochen und Backen

Mehrere Muffins auf einem Holzteller, garniert mit Creme und Haselnüssen

Die Ernährung spielt zwar nicht die einzige, aber dennoch die mit Abstand größte Rolle, wenn es um das vegane Alltagsleben geht. Viele Menschen teilen unsere Werte und Ideen, sehen im Veganismus jedoch keine Option, weil sie keine ausreichende Vorstellung davon haben, was vegane Menschen essen und dass eine vegane Ernährung in keinem Fall eine Einschränkung oder sogar Genussverzicht bedeuten muss. Und die beste Möglichkeit, anderen Menschen veganes Essen näherzubringen, besteht darin, ihnen veganes Essen zu servieren.

Nachkochen

Mache dich mit einfachen veganen Rezepten vertraut und gib sie an Familie und Freunde weiter (am besten, nachdem du für sie gekocht oder gebacken hast). Es gibt inzwischen unzählige Kochbücher sowie Webseiten und Blogs mit veganen Rezepten für jede Gelegenheit. Probiere Rezepte aus, variiere sie nach deinem Geschmack und gib sie weiter, zum Beispiel indem du sie über ein soziales Netzwerk weiterempfiehlst oder dort selbst ein Rezept mit Foto veröffentlichst.

Mitbringen

Verteile kleine selbstgemachte Leckereien am Arbeitsplatz, auf Parties, auf Ausflügen oder Zusammenkünften aller Art. Dafür eignen sich zum Beispiel Kekse, Waffeln, Muffins oder Cupcakes. Auch frische Sandwiches, gefüllte Blätterteigtaschen oder in handliche Stäbchen geschnittenes Gemüse mit selbstgemachten Dips werden immer gerne gegessen.

Weitergeben

Wenn du bereits über Erfahrung mit Backofen und Herd verfügst, kannst du vegane Kochkurse anbieten, zum Beispiel bei der Volkshochschule, in Kindertagesstätten oder in Schulen und Hochschulen. Vielleicht findest du zwei oder drei Menschen, denen du bei dir zu Hause zeigen kannst, wie einfach es ist, vegan zu kochen, oder du produzierst eine Videoserie für das Internet und teilst deine Lieblingsrezepte und Kochtipps mit tausenden. Wenn du Spaß in der Küche hast, gib deine Ideen, Erfahrungen und Ergebnisse an andere weiter, zum Beispiel im Internet als Blog oder Website, als Heft oder als Buch.

Mithelfen

Vielleicht finden in deiner Nähe regelmäßig Konzerte oder andere kulturelle Events statt, bei denen du mithelfen kannst, für das leibliche Wohl der Gäste zu sorgen. Du kannst dich dabei einem bereits bestehenden Team anschließen und dich für ein größeres veganes Angebot einsetzen oder auch einen eigenen Tisch oder Stand bereitstellen, an dem du kalte Häppchen, Backwaren oder auch warme Gerichte verkaufen oder verschenken kannst.


Nachfrage erzeugen

Eine Reihe ineinandergeschobener Einkaufswagen

Kurz gesagt: Je mehr Menschen nach veganen Alternativen suchen, desto größer wird über kurz oder lang das Angebot werden. Wenn mit der Zeit mehr und mehr nicht vegane Produkte durch vegane ersetzt werden, werden dadurch nicht nur Tiere und Umwelt geschont, es wird auch für unsere Mitmenschen leichter, sich auf die vegane Lebensweise einzulassen.

Frage in deinen Lieblingsläden freundlich nach, ob sie nicht mehr vegane Produkte anbieten möchten. Teile dem Verkaufspersonal mit, dass du das vegane Angebot in ihrem Geschäft zu schätzen weißt, und dass es noch viele weitere vegane Menschen gibt, die sich über eine größere Auswahl an tierfreundlichen Lebensmitteln, Bekleidung, Kosmetik etc. in ihrer Umgebung freuen werden.

Bitte die Verantwortlichen von Restaurants, Imbissen, Kantinen oder Mensen höflich, ein (größeres) veganes Angebot zu schaffen. Hinterlasse eine Kontaktmöglichkeit (zum Beispiel deine E-Mail-Adresse), damit du auf Nachfrage geeignete Rezepte anbieten, Kochbücher empfehlen oder auf Schulungen oder Kurse für vegane Köche hinweisen kannst.

Schreibe an die Hersteller von Lebensmitteln, Bekleidung, Kosmetikartikeln etc. und gib ihnen Anregungen, wie sie ihre Produkte dahingehend ändern könnten, dass für sie keine Tiere mehr leiden müssen. Je mehr Menschen sich aktiv für vegane Alternativen interessieren, desto lohnender wird es für die Produzenten, sich über eine entsprechende Anpassung ihres Sortiments Gedanken zu machen.

In Bibliotheken und Buchhandlungen kannst du dich nach Büchern mit veganer Thematik erkundigen. Das können Sach- oder Kinderbücher sein, die sich mit Tierethik befassen, aber auch vegane Kochbücher oder Ratgeber. Auch hier fördert eine erhöhte Nachfrage das Angebot, was es anderen Interessierten wiederum leichter macht, an gesuchte Informationen zu gelangen.


Spenden

Verschiedene Münzen liegen auf einer offenen Handfläche

Es gibt überall auf der Welt Orte, an denen Tiere aufgenommen werden, die aus dem System der Tierproduktindustrie befreit werden konnten oder auf eine andere Weise diese so genannten Lebens- oder Gnadenhöfe (englisch: Sanctuaries) erreicht haben. Oft kannst du dort für einzelne Tiere oder Gruppen eine Patenschaft übernehmen und die Höfe mit einmaligen oder regelmäßigen Spenden unterstützen. Eine solche Patenschaft lässt sich auch im Namen einer befreundeten Person oder eines Familienmitglieds abschließen und wird damit zu einem (nicht zuletzt für die Tiere) wertvollen Geschenk.

Gut überdacht werden sollten Spenden an große Organisationen, die wie Wirtschaftsunternehmen aufgebaut sind und daher einerseits gewaltige Geldmengen für sich selbst in Anspruch nehmen (Kosten für Verwaltung, Löhne, Mieten etc.), zum anderen äußerst selten eine vegane Lebensweise als die wichtigste und effektivste Maßnahme für das Grundproblem zur Sprache bringen, sondern sich lediglich auf bestimmte Formen der Ausbeutung, auf bestimmte einzelne Tiere oder Tierarten beschränken.

Unterstütze nach Möglichkeit nur Vereinigungen, die sich eindeutig zur Förderung der Tierrechte und des Veganismus bekennen und sich nicht scheuen, die Wahrheit öffentlich auszusprechen, auch wenn dies potentielle Spender „abschrecken“ könnte. Wenn Organisationen anstelle von „vegan“ von „veggie“ sprechen, anstelle von „Gerechtigkeit für alle Tiere“ von „größere Käfige für einige Tiere“, anstelle von „fange bei dir selbst an und höre auf, dieses System zu unterstützen“ von „gib uns dein Geld, und wir regeln das für dich“, dann haben sie sehr wahrscheinlich weniger das Leben der Opfer und mehr die Einträglichkeit ihres Unternehmens im Sinn.


Einzelaspekt-Kampagnen

Zwei junge Katzen blicken hinter einem Holzbrett hervor

Alle empfindungsfähigen Tiere haben das Recht, nicht benutzt zu werden, also sollten wir stets darauf hinweisen, dass es keinen moralisch bedeutsamen Unterschied gibt zwischen den Tieren, zu denen wir ein inniges persönliches Verhältnis pflegen und jenen, die wir als bloße Ressource behandeln. Alle verdienen die gleiche Berücksichtigung ihrer Interessen, egal wie sie aussehen, wo sie leben oder ob ihre Art bedroht ist oder nicht. Es ist ungerecht, sie auszubeuten, ob der Grund nun Fleisch, Milch, Pelz, Leder, Unterhaltung oder Sport heißt. Obwohl unser Gegenüber vielleicht nicht über Nacht vegan wird (oder vielleicht doch), haben wir ein wesentlich einfacheres und klareres Bild gezeichnet, als wenn wir das Augenmerk auf eine einzige Tierart und eine einzige Form der Ausbeutung gelegt hätten.

Wenn du dich entschieden hast, einen Teil deiner Zeit der veganen Aufklärung zu widmen, nutze ihn optimal, indem du eindeutig klarstellst, dass alle empfindungsfähigen Lebewesen das Recht besitzen, nicht zu menschlichen Zwecken benutzt zu werden. In der Praxis bedeutet dies, sich für Veganismus als eine moralische Grundlinie auszusprechen, denn nur dadurch wird allen Formen der Tierausbeutung der Boden entzogen. Wenn wir hingegen Kampagnen unterstützen, die lediglich einen einzelnen Aspekt der Ausbeutung zum Thema haben (wie zum Beispiel „Gänsestopfleber“, „Zirkuselefanten“ oder beim Thunfischfang getötete Delfine), vermitteln wir den Eindruck, dass diese Formen der Tiernutzung die einzigen seien, gegen die etwas einzuwenden sei, oder dass die betroffenen Tiere wichtiger oder als einzige schützenswert wären.

Dies ist offensichtlich nicht zutreffend, und um eine konsistente und damit glaubwürdige Botschaft auszusenden, sollten wir es vermeiden, einige Tiere oder Tierarten willkürlich aus der Reihe der Opfer hervorzuheben. Im schlimmsten Fall könnte deine Arbeit in dem Sinne verstanden werden, dass die Nutzung nichtmenschlicher Tiere im Allgemeinen kein Problem darstelle, wenn eben nur darauf geachtet würde, keine „Stopfleber“ zu kaufen. Möchtest du also dennoch öffentlich auf ein explizites Ereignis oder eine bestimmte Methode der Tierausbeutung hinweisen, dann betone dabei ausdrücklich, dass die Betroffenen zu einer größeren Gruppe gehören, die in ihrer Gesamtheit über das Recht verfügen, nicht benutzt zu werden.

Unsere große Chance besteht darin, die Menschen wissen zu lassen, dass es eine einfache, logische und konsequente Möglichkeit gibt, dieses Recht zu respektieren: Wir können über Veganismus aufklären, für das Wohl aller Gänse, Elefanten, Delfine und Thunfische – für alle Tiere, nicht für eines nach dem anderen.