Anders als „echte“ Fleischfresser ist der Mensch physiologisch nicht dafür ausgerüstet, große Mengen rohen Tiergewebes zu verdauen. Vielmehr halten uns Warnsignale wie Ekel oder Übelkeit in der Regel davon ab, Leichen als Nahrung in Betracht zu ziehen.
Obwohl keine wissenschaftlich anerkannte Abgrenzung zwischen den Spezies hinsichtlich ihrer Ernährungsformen besteht, gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass es sich beim Menschen nicht um einen Fleischfresser handelt: Im Unterschied zu „echten“ Karnivoren besitzt der Mensch keine langen Fangzähne, dafür aber eine Reihe von Mahlzähnen im hinteren Kieferbereich. Er hat statt spitzer Klauen flache, weiche Fingernägel. Fleischfresser wie etwa Katzen haben in Relation zur Körpergröße einen halb so langen Darm wie Menschen, da totes Fleisch bei entsprechenden Temperaturen sehr schnell zu faulen beginnt und den Körper wieder verlassen sollte, bevor die entstehenden Gifte Schaden anrichten können. Auch die Konzentration der Magensäure ist bei Fleischfressern um ein Mehrfaches höher als beim Menschen.¹
Dazu kommt, dass der Mensch – im Gegensatz zum Fleischfresser – für gewöhnlich bereits beim Anblick einer blutigen Tierleiche einem Ekel-Reflex unterliegt, welcher in der Regel erst durch Zerkleinern, Erhitzen und Würzen der Leichenteile vor dem Verzehr umgangen wird.
¹ Tabellarischer Vergleich zwischen Körpermerkmalen von Karnivoren, Herbivoren und Omnivoren (PDF), zusammengestellt von Milton R. Mills, MD