Seine eigene Haltung angesichts sozialer und moralischer Fragen an die eigenen Kinder weiterzugeben ist ein grundlegender Teil des Elternseins. Dazu gehört auch, seine Kinder für den Unterschied zwischen „gut“ und „schlecht“ zu sensibilisieren, und dabei ist für alle Eltern vor allem die eigene Erfahrung maßgeblich – unabhängig davon, ob sie vegan leben oder nicht.
Wenn vegane Eltern ihren Kindern ihre Meinung aufzwingen, indem sie diesen beibringen, Tiere zu respektieren, zwingen dann nichtvegane Eltern ihren Kindern ebenso ihre Meinung auf, indem sie ihnen beibringen, Tiere auszubeuten? Könnte dementsprechend behauptet werden, Eltern diktierten ihren Kindern ihre Einstellung, wenn sie ihnen erklären, dass sie ihre Altersgenossen nicht ärgern oder ihre Geschwister nicht schlagen sollen?
Wir lehren unsere Kinder, was wir für richtig halten und lassen sie Dinge nicht tun, die wir für falsch halten. Es kann offensichtlich nicht immer der freien Entscheidung des Kindes überlassen werden, was es tun oder essen soll. Die Meinung der allermeisten Eltern – vegan oder nicht – lautet höchstwahrscheinlich, Kinder sollten nicht auf Ausfallstraßen spielen und nicht ausschließlich Eiscreme essen. Sie werden ihre Kinder nicht frei entscheiden lassen, ob sie Dinge vom Nachbargrundstück stehlen oder Steine auf vorbeifahrende Autos werfen, wenn dies ihrer Meinung nach nicht richtig ist.
Anderen zu schaden ist keine Sache der persönlichen Wahl. Die Entscheidung für den Konsum von Tierprodukten kann nicht verglichen werden mit der Entscheidung, welche T-Shirt-Farbe heute getragen oder welcher Film heute angesehen wird. Tierprodukte zu verwenden bedeutet, anderen unnötiges Leid zuzufügen. Es bedeutet, empfindungsfähige Lebewesen einzusperren, auszubeuten und zu töten, aus Gründen wie Genuss, Bequemlichkeit und Gewohnheit.
Es kann nicht falsch sein, seinen Kindern eine Einstellungen zu vermitteln, der zufolge es alle fühlenden Wesen verdienen, mit Respekt behandelt zu werden.