„Hitler war Vegetarier. Damit ist über deren Einstellung alles gesagt.“

Kopf eines Strauß, in die Kamera blickend

Selbst wenn Adolf Hitler nie einen Bissen Fleisch gegessen hätte, ließen sich daraus weder Schlüsse auf sein übriges Verhalten noch auf das anderer Vegetarier (oder gar Veganer) ziehen.

Die Frage beruht auf einem Trugschluss: „Hitler war ein Vegetarier; Hitler war böse; deshalb sind alle Vegetarier böse.“ Nach dieser Logik fallen aber auch Nichtraucher, Kunstmaler und „Hundehalter“ in diese Kategorie. Hitler vertrat die Ansicht, dass körperliche Ertüchtigung eine Voraussetzung für einen starken Charakter sei, trotzdem bewegen sich sporttreibende Menschen seitdem aber nicht zwangsläufig jenseits aller moralischen Grenzen. Andersherum gefragt: Was sagt der Umstand, dass etwa Francisco Franco, Benito Mussolini, Augusto Pinochet oder Josef Stalin keine Vegetarier waren, über Nichtvegetarier aus? Nichts, außer dass sie mindestens eine Gemeinsamkeit haben.

Im Übrigen ist höchst umstritten, dass Adolf Hitler jemals über längere Zeit hinweg seinen Fleischkonsum vollständig eingestellt hat, vielmehr hat er diesen lediglich aus gesundheitlichen Gründen mehr oder weniger drastisch reduziert. Dass dieser Schritt nichts mit der Anerkennung der Tierrechte – also mit einer ethisch-moralischen Begründung – zu tun hat, wird dadurch deutlich, dass er nicht nur weiterhin andere Produkte der Tierausbeutung konsumierte, sondern offensichtlich auch millionenfachen Mord an Menschen in Auftrag gab: ein Verhalten, welches mit den Tierrechten oder dem Veganismus von sich aus nicht vereinbar ist.