Ist es richtig, dass durch die landwirtschaftliche Tierhaltung enorme Umweltschäden entstehen?

Traktor auf auf Feld mit Güllewagen

Ja, das ist richtig. Die vielen Milliarden Tiere, die wir jedes Jahr für unsere Zwecke in die Welt setzten, sind erwiesenermaßen und in erheblichem Maße an der Störung des lokalen und des globalen ökologischen Gleichgewichts und anderen umweltbezogenen Problemen beteiligt.

  • Erderwärmung – Durch die weltweite Tierwirtschaft werden etwa 40 Prozent mehr klimarelevante Gase erzeugt als durch alle Automobile, Lastkraftwagen und Flugzeuge auf der Erde.
  • Wasserverbrauch – Um vegane Nahrung zu produzieren, wird nur ein geringer Teil des Frischwasseraufkommens benötigt, welches die typische mitteleuropäische auf Leichenteilen basierende Ernährung erforderlich macht.
  • Schadstoffbelastung – Die Tierwirtschaft verunreinigt die Umwelt in größerem Ausmaß als irgendein anderer Industriezweig.

Die Erzeugung tierlicher Nahrungsmittel ist darüber hinaus die Hauptursache für weitere schwerwiegende ökologische Probleme wie die Regenwaldzerstörung, Bodenerosion, Grundwasserverunreinigung, Versteppung von Grasland, Zersetzung von Ökosystemen in Gewässern und Rückgang der Artenvielfalt.

Während die ökologischen Vorteile einer veganen Lebensweise enorm sind (der Schritt zum Veganismus ist unzweifelhaft das Beste, was ein einzelner Mensch für die Umwelt tun kann), lässt sich die Bedeutung dieser Vorteile nicht mit denen der ethischen Gründe für den Veganismus vergleichen. Alle empfindungsfähigen Lebewesen sind in moralischer Hinsicht wie wir Menschen: Sie wertschätzen ihr Leben. Sie setzen alles daran, am Leben zu bleiben. Sie können intensiven Schmerz verspüren. Es ist falsch, sie zu züchten, auszubeuten, zu quälen und zu töten, zu Genusszwecken oder aufgrund irgendwelcher anderen Vorlieben.

Das Hauptaugenmerk auf die umweltbezogenen Vorteile des Veganismus zu richten wirkt deshalb etwa so, wie wenn der Schwerpunkt auf die umweltbezogenen Vorteile der Verhinderung eines Krieges gerichtet würde. Es ist zwar unbestreitbar, dass sowohl Kriege als auch Tierwirtschaft die Umwelt stark belasten, aber sich gegen einen Krieg und die Ermordung der unschuldigen Zivilbevölkerung oder gegen die Tierwirtschaft nur aufgrund des Umweltschutzes zu stellen geht in gleicher Weise am Wesentlichen vorbei.