Warum keine Eier, die Hennen leben doch weiter?

Weißes Huhn im Gras vor Gehölz

Das ist nicht richtig. Praktisch jede zur Produktion von Eiern gezwungene Henne wird getötet.

Wenn eine „Legehenne“ im Alter zwischen 12 und 18 Monaten „verbraucht“ ist, hat sie ihre Nützlichkeit für den Menschen verloren (vorausgesetzt, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch am Leben ist). Sie kommt dann nicht etwa in ein Sanatorium, wo sie noch weitere 18 Jahre bis zu ihrem altersbedingten Tod lebt, sondern wird ermordet. Ihr Körper wird als „Suppenhuhn“, als Beigabe zu „Heimtier“-Nahrung oder unter einer anderen Bezeichnung verkauft.

Eine Henne legt in Freiheit sechs bis acht Eier pro Jahr, falls sie diese ungestört und vollständig ausbrüten kann. Verliert sie ein oder mehrere Eier durch Fremdeinwirkung, kann sie das Gelege wieder vervollständigen. Die von Menschen durch tägliche Entwendung herbeigeführte ununterbrochene Eierproduktion schwächt den Körper der Hennen, hauptsächlich indem dem Skelett Calcium für die Herstellung der Eierschalen entzogen wird.

„Legehennen“ werden in Zuchtbetrieben geboren, und mit ihnen die gleiche Anzahl männlicher Küken. Diese können keine Eier legen, und weil ihre Zuchtlinie auf maximale Eierproduktion, nicht aber auf extreme Entwicklung der Muskulatur hin gezüchtet wurde, sind sie für die Nahrungsmittelindustrie ohne Wert. Also werden in Deutschland jährlich 40 Millionen Individuen an ihrem ersten Lebenstag wortwörtlich auf den Müll geworfen, mit Kohlendioxid erstickt oder lebendig zu Mus zerhäckselt.¹

Häufig werden die Schnäbel der jungen Hühner mit einer heißen Klinge gekürzt, damit sie sich in der Enge ihres Gefängnisses nicht gegenseitig verletzen. Die Mauser, eigentlich eine natürliche „Komplettüberholung“ des Vogelkörpers, wird regelmäßig durch Nahrungs- und Lichtentzug – also durch Maßnahmen, welche auf Menschen angewandt als Folter bezeichnet werden – erzwungen, um die „Leistungsdauer“ der Tiere zu verlängern.

Die oben genannten Praktiken beschränken sich im Übrigen keinesfalls auf die sogenannte Massentierhaltung, sondern finden bei jeder Form der kommerziellen Gefangenhaltung Anwendung.

Wir Menschen benötigen keine Vogeleier als Bestandteil unseres Speiseplans. Weder ernährungsphysiologisch noch im Hinblick auf gelungene Backwaren sind wir darauf angewiesen, Hühner oder andere Tiere wegen ihrer Eier auszubeuten. Die oben beschriebenen Praktiken, welche für die betroffenen Vögel enormes Leid und schließlich den gewaltsamen Tod bedeuten, sind also völlig unnötig und können sehr einfach vermieden werden.