„Der Mensch hat schon immer Fleisch gegessen.“

Aus mehreren zugehauenen Felsen gebildeter Steinkreis (Stonehenge)

Selbst wenn die Entgegnung darauf „ja“ lauten würde, ist die Behauptung für uns nicht relevant, denn anders als in Zeiten, in denen der Mensch noch keinen Ackerbau betrieb, steht uns pflanzliche Nahrung in aller Regel in ausreichender Menge und Vielfalt zur Verfügung.

Laut dem aktuellen Stand der Forschung hat der frühzeitliche Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt begonnen, nicht nur das Fleisch toter Tiere zu verzehren, sondern diese auch zu diesem Zweck zu jagen und zu töten. Ob er dies wegen des vermeintlichen Geschmackvorteils tat, weil seine pflanzliche Nahrung eiszeitbedingt knapp wurde oder weil er bemerkt hat, dass er eigentlich mehr Jäger als Sammler ist, spielt für unsere ethische Fragestellung keine Rolle, ebenso wie wir nicht behaupten können, Mord an menschlichen Kontrahenten sei hier und heute angemessen, weil der Mensch schon immer andere Menschen getötet hat.

Wir haben Zugang zu einer größeren Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel als je zuvor. Wir Menschen brauchen heute weder Fleisch noch irgend ein anderes Tierprodukt, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Diese Tatsache wird heute von niemandem mehr ernsthaft angezweifelt, und allein an ihr können und müssen wir uns bei der ethischen Einschätzung unserer Handlungen orientieren.